Die Corona-Epidemie hat in vielen Unternehmen gezeigt, was noch wenige Wochen zuvor von
einem Großteil der Chefs für unmöglich gehalten wurde: das Arbeiten im Homeoffice funktioniert!
Eine strukturierte Planung und Einrichtung der Heimarbeitsplätze hat es in den meisten
Unternehmen aufgrund der rasanten Entwicklung allerdings nicht gegeben. Und so blieben
einige Themen bei den quasi über Nacht eingerichteten Arbeitsplätzen in den eigenen vier
Wänden unberücksichtigt. Dazu gehört auch das Thema Datenschutz. Dabei gilt es natürlich
auch an Homeoffice-Arbeitsplätzen die Regeln des Arbeitsschutzes zu beachten. Auf was es
dabei ankommt, erfahren Sie im Folgenden.
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Warum ist Datenschutz auch im Homeoffice wichtig?
Während vor einigen Jahren noch das Thema Datenschutz eine eher untergeordnete Rolle in
vielen Betrieben gespielt hat, sind Unternehmer und Geschäftsführer spätestens seit der
Zunahme und immer wieder aufkommenden Meldungen über Datenmissbrauch und Skandale deutlich
sensibler bei diesem Thema geworden. Um einen gemeinsamen rechtlichen Rahmen für den
Datenschutz im Raum der europäischen Union zu schaffen, trat im Jahre 2018 die
Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Bei Verstößen sieht die DSGVO teils empfindliche
Strafen vor, was zeigt dass die Bedeutung des Themas endlich auch in der Politik angekommen
ist. Die geltenden Regeln sind selbstverständlich auch bei der Arbeit vom heimischen
Arbeitsplatz aus einzuhalten. Insbesondere in Zeiten, in denen Schulen, Kindergärten und
andere Betreuungseinrichtungen geschlossen wurden, zeigte sich sehr deutlich, vor welcher
Herausforderung die im Homeoffice arbeitenden Mitarbeiter dabei gestellt wurden.
4 wichtige Tipps für einen datenschutzkonformen Homeoffice-Arbeitsplatz
Einen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden einzurichten, erweist sich für viele
Beschäftigte als eine herausfordernde Aufgabe. Neben ergonomischen und arbeitssicherheitsrelevanten
Aspekten spielt dabei auch die Einhaltung der Regularien zum Datenschutz eine wichtige Rolle. Mit
den folgenden Tipps können Sie eine Arbeitsumgebung schaffen, in der Sie sich nicht nur wohlfühlen
und Ihre volle Leistung abrufen können. Auch der Datenschutz wird somit gewährleistet. Wer sich über
weitere und tiefergehende Regeln zum Datenschutz im Homeoffice weiterbilden will,
der findet hier Seminare zum Datenschutz.
1. Auswahl des Arbeitsplatzes
Wohl nur die wenigsten Arbeitnehmer verfügen in der eigenen Wohnung über ein leerstehendes
Zimmer, welches im Nu in ein Arbeitszimmer verwandelt werden kann. Besonders in der schweren
Zeit des Corona-Lockdowns war es nicht selten, dass Beschäftigte am heimischen Küchentisch
oder an anderen dafür eigentlich ungeeigneten Plätzen Ihrer Arbeit nachgehen mussten. Dass
das weder eine angenehme Arbeitsatmosphäre darstellt, noch die Richtlinien des Datenschutzes
eingehalten werden können, versteht sich von selbst. Um dies zu gewährleisten, sollte bei der
Auswahl des Arbeitsplatzes auf Folgendes geachtet werden:
-
Der Arbeitsplatz darf nicht von Unbefugten eingesehen werden können. Dazu gehören auch
Familienmitglieder.
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Die Sitzposition sollte nicht direkt vor einem Fenster gewählt werden. Das ermöglicht
unter Umständen Fremden Einblicke von draußen und sorgt gleichzeitig für ungünstige
Lichtverhältnisse.
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Bei Video- oder Telefonkonferenzen muss darauf geachtet werden, dass unberechtigte
Personen (einschließlich Familienmitglieder) die Inhalte der Besprechungen nicht mithören
können. Kopfhörer sind dazu ein probates Mittel, besser noch Sie ziehen sich in einen
ruhigen Raum zurück.
2. Die Sicherheit des Heimnetzwerkes
Nichts geht mehr heutzutage ohne das Internet. Das gilt auch für die Berufswelt. Im Homeoffice
kommt dabei meist das private WLAN-Netzwerk zum Einsatz. Wie im Büro auch, sollte es sich
hierbei um ein verschlüsseltes Netzwerk handeln. Die entsprechenden Einstellungen dazu können
relativ simpel am Router des Netzwerks vorgenommen werden. Wer sich dies nicht selbst zutraut,
der sollte die firmeninterne IT-Abteilung um telefonische Hilfestellung bitten.
2. Die Sicherheit des Heimnetzwerkes
Muss für die tägliche Arbeit auf Daten aus dem Firmennetzwerk zugegriffen werden, so sollte
dies ausschließlich über eine VPN-Verbindung erfolgen. Diese schützt die abgerufenen Daten vor
unbefugtem Zugriff, beispielsweise durch Hacker. Auf dem eigenen Rechner wird dazu ein VPN-Client
eingerichtet, welcher einen Tunnel zu dem Firmenserver aufbaut, durch den die Daten geschützt sind.
Die Einrichtung eines solchen VPN-Tunnels sollte im Zweifelsfall von einem IT-Fachmann übernommen
werden.
4. Auch zuhause gilt: gleiches Verhalten wie am Arbeitsplatz
Auch wenn das Arbeiten von zuhause in Jogginghose für viele Beschäftigte reizvoll klingt, gilt
es auch in den eigenen vier Wänden einige Grundregeln im eigenen Verhalten einzuhalten. Dazu
gehört zum Beispiel das Sperren des Rechners, wenn der Arbeitsplatz verlassen wird. Auch dürfen
interne Dokumente und Akten nicht offen liegen gelassen werden, um Unbefugten keinen Zugriff
darauf zu ermöglichen.