Die Begriffe Digitalisierung und IT sind eng miteinander verbunden. Ohne die IT kann die Digitalisierung
nicht voranschreiten und ohne den Umsetzungswillen zur Digitalisierung hätte die IT kaum Entwicklungsraum.
Doch eine Verbundenheit wie diese hat Folgen – Wie wird sich die IT in Zukunft verändern?
Handlanger statt Fachkräfte?
Eine Studie des Unternehmensberaters Horvàth & Partners
zeigte 2018, wie firmeninterne IT-Abteilungen von Mitarbeitern und Managern eingeschätzt werden. Bei all
den Schlagwörtern, die seit Jahren umhergeworfen werden, liegt eine wachsende Bedeutung der IT nahe.
Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und Blockchain funktionieren schließlich nicht ohne die
richtige Infrastruktur. Überraschend nüchtern das Ergebnis: Nur 15% schreiben ihren IT-Abteilungen eine
aktive Rolle bei der Umsetzung der digitalen Transformation zu. Vielmehr haben sie eine Service-Funktion,
stehen bereit für Support und Wartung, pflegen Server und Leitungen und richten Plattformen für Endnutzer
ein. Jeder zweite Manager stuft die IT-Abteilung nicht einmal als Berater ein. Dies lässt zunächst vermuten,
dass IT-Stellen nur als Handlanger betrachtet werden, die Realität ist jedoch komplexer.
Statt eines Rückgangs an Bedeutung der IT erlebt diese eine Diffusion zwischen Abteilungen und Fachbereichen.
Eine moderne, digitale Firma hat längst keinen einen IT-Beauftragten mehr, vielmehr wird von jedem Mitarbeiter
von der Poststelle bis in die Führungsetage eine gewisse IT-Kompetenz erwartet. Gleichweg sollten sich
IT-Fachkräfte nicht mehr nur insular in ihrem Fachbereich weiterbilden, sondern weitere Kompetenzen erlernen,
die die weiteren Mitarbeiter ergänzen. Dies ist von zentraler Bedeutung, da neue Technologien bereits sämtliche
Abteilungen durchdringen. Dies sollte jedoch nicht mit dem Ziel geschehen, den gesamten digitalen
Transformationsprozess an sich zu reißen. Jeder einzelne Mitarbeiter hat die Verantwortung, hierbei mitzuwirken.
Die IT bleibt indes der zentrale Versorger dieses Prozesses und wächst entgegen der ersten Schlussfolgerungen der
Studie in Bedeutung, denn neue Technologien bedeuten neue Bedrohungen für Unternehmen. So wird etwa die Cybersecurity
wichtiger denn je, wenn wie von der Industrie 4.0 vorgesehen sämtliche Maschinen und Anlagen vernetzt werden und
in Echtzeit Daten austauschen.
Natürlich liegt all dies im Definitionsbereich der agilen IT, bei der Individuen und deren Interaktionen im
Mittelpunkt stehen. Nur wenn der Austausch zwischen den Abteilungen stimmt, kann Fortschritt geschehen.
Der neue IT-Arbeitsmarkt
Mit dem Wissen, dass ein jeder Mitarbeiter zum Multitalent herangezogen wird, muss sich ein IT-Spezialist nicht
fürchten. Der Arbeitsmarkt ist und bleibt weit geöffnet und vielmehr besteht nun die Chance, Teil eines
interdisziplinären Teams zu werden und direkt an den Schnittstellen des Unternehmens zu walten. Wie bereits erwähnt
gibt es eine stärkere Nachfrage für IT-Security Experten sowie Projektmanagern, aber auch Softwareentwickler haben
weiterhin gute Chancen. Wer sich besonders gut für die Zukunft wappnen will, sollte sich speziell mit den digitalen
Entwicklungsfeldern KI, Machine Learning, Big Data, Cloud Computing und Blockchain-Technologie befassen.