Die Digitalisierung betrifft nahezu alle Bereiche unseres Lebens und wirbelt vor allem die Geschäftswelt durcheinander. Dies
gilt auch für den finanziellen Sektor, da hier durch digitale Umsetzungen ein besonders großes Innovationspotenzial liegt. Der
Bankkunde von heute möchte einfache und unkomplizierte Finanzprodukte, die ohne viel Bürokratie zu bekommen sind. Doch wie
reagieren die Anbieter im Finanzsegment darauf? Welche Möglichkeiten existieren schon heute?

Abbildung 1: Gerade im Finanzbereich herrscht ein hohes Digitalisierungspotenzial - Banking muss unkomplizierter werden.
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Das Banking von heute: unkompliziert und bequem
Onlinebanking gehört heute auch in Deutschland längst zum Standard. Nahezu jede Bank bietet einen online-Zugang zum eigenen
Girokonto und entsprechende Systeme, mit denen sich Transaktionen sicher durchführen lassen. Vielen Bankkunden reicht das
heute jedoch nicht mehr. Bankdienstleistungen im Zeitalter der Digitalisierung müssen völlig neu gedacht werden:
1. Geld nur vom Bankautomaten? Eine veraltete Vorstellung!
Gerade hierzulande ist das Bargeld trotz aller Digitalisierungsschritte immer noch sehr beliebt. Doch warum sollte ein
Bankkunde dieses nur am Automaten seiner Hausbank bekommen? Dies wird umso schwieriger, je weniger Automaten eine Bank oder
ein Kontoanbieter zur Verfügung stellt. Aus diesem Grund gibt es diesbezüglich heute verschiedene Lösungsansätze:
- Direktbanken arbeiten mit Einzelhandelspartnern zusammen
- Fintechs wie Cash Payment Solutions bieten App-basierte Lösungen für nahezu alle Bankkunden
In beiden Fällen ist es heute möglich, im Supermarkt oder der Tankstelle ganz bequem beim Bezahlen auch gleichzeitig Geld
abzuheben. Einzelhändler müssen eh eine gewisse Bargeldreserve als Wechselgeld bereithalten, so dass sich dieses System perfekt
als Ersatz für eine Geldautomaten-Infrastruktur nutzen lässt.
2. Finanzprodukte widmen sich voll und ganz den Bedürfnissen der Zielgruppe
Dass ein Konto nicht nur ein Ort für Zahlungseingänge und Überweisungen sein muss, zeigt Penta sehr eindrucksvoll auf. Das
FinTech hat sich auf den Bereich der Geschäftskonten spezialisiert und dabei überlegt, was ein Unternehmen oder Selbstständiger
in Sachen Finanzdienstleistung wirklich braucht. Herausgekommen ist eine finanzielle Schaltzentrale, die viele Bereiche miteinander
verbindet:
- Echtzeit-Synchronisation aller Zahlungsdaten mit bekannten Buchhaltungsprogrammen
- Digitale Speichermöglichkeit für die Belege zu den jeweiligen Zahlungen
- Spätere Export-Möglichkeit der Belege inklusive Zahlungen zur Versendung an den Steuerberater
- Firmenkarten für Mitarbeiter (Spesenerstattungen werden überflüssig)
- Option der Vorbereitung von Zahlungen durch Mitarbeiter (Unternehmer kann mit einer TAN mehrere Zahlungen freigeben)
3. Online und offline sind keine voneinander getrennte Welten
In vielen Banken wird heute immer noch der Online-Bereich vom Filialbereich getrennt. Kunden denken heute nicht mehr so. Aus
diesem Grund ist es sinnvoll, die Stärken der Offline-Welt mit denen der Onlinewelt zu vereinen.
Ein Beratungsgespräch für komplizierte Finanzprodukte wie Baufinanzierungen kann nach wie vor in der Filiale stattfinden.
Trotzdem sollte die Bürokratie mit Formularen und die Einreichung von Unterlagen auch online ganz bequem möglich sein. Im Idealfall
geht der Kunde also nach der Entscheidung für eine Baufinanzierung aus der Filiale und lädt zu Hause alle wichtigen Dokumente hoch.
Auch die Unterschrift erfolgt am Ende per digitaler Signatur.
Gerade in der Verschmelzung von Online- und Offline-Welt haben Banken durchaus noch Nachholbedarf. Es bleibt abzuwarten, was diese
daraus machen.
Die Digitalisierung sorgt für viele Änderungen
Abschließend lässt sich festhalten, dass die digitalen Möglichkeiten der heutigen zeit auch das Verhalten von Bankkunden verändern.
Ob Shopping, Anbietervergleiche oder Kommunikation über Messenger – die heutigen Angebote sind bequem und ohne komplizierte Hürden
nutzbar. Ähnliches erwarten Kunden auch von Banken. Mittlerweile versuchen die Finanzinstitute, entsprechend zu reagieren und passende
Angebote zu generieren. Darüber hinaus sorgen FinTechs mit ihren Innovationen für den nötigen Druck, der die Branche in Zukunft deutlich
verändern dürfte. Für IT-Fachleute dürfte diese Wandlung Möglichkeiten bieten, in der Branche Fuß zu fassen.