In der IT-Branche sind Frauen noch immer eher exotisch, nur rund einen Zehntel machen sie in den IT-Abteilungen aus. Die Gründe hierfür sind vielseitig, mitunter fehlt es an weiblichen Vorbildern in der IT. Firmen sind jedoch entschlossen, dies zu ändern. Frauen sind in der IT stets Willkommen und sollen motiviert werden, sich für Jobausschreibungen in diesem Bereich zu bewerben und keine Scheu zu zeigen, trotz der Dominanz der Männer auf diesem Gebiet. Die Berufsmöglichkeiten innerhalb der IT sind vielseitig und bieten etwas für die verschiedensten Fähigkeiten und Kenntnisse.
In der IT sind Frauen weiterhin unterrepräsentiert. Während unter 100 Beschäftigten in Unternehmen generell rund 32 Prozent weiblich sind, liegt der Anteil an Frauen in der IT lediglich bei knapp 10 Prozent. Es ist eindeutig, dass die Männer mit gewaltigen 90 Prozent dieses Gebiet dominieren. Das war allerdings noch nicht immer so. In den 40er Jahren gab es fast ausschließlich weibliche Programmiererinnen. Was heute ein Männerberuf ist, war damals ein reiner Frauenberuf. So war es auch eine Frau, Grace Hopper, die 1952 mit dem ersten Compiler einen bedeutsamen Meilenstein für die IT errang. Mit dem Voranschreiten des technischen Fortschritts und dem Image, dass Computer etwas für Männer sind, hat sich dies geändert. Inzwischen sind laut Angaben der „Recruiting Trends 2017“ nur 17,4 Prozent der Bewerber auf IT-Jobs Frauen.
Anders sieht es an der Studien- und Ausbildungswahl nicht aus. Keine 20 Prozent der Studienanfänger und Azubis in der IT sind weiblich.
Dabei sind Unternehmen zunehmend daran interessiert, mehr Frauen einzustellen. Laut einer Befragung geben knapp 60 Prozent der Top-1000-Unternehmen an, Frauen einstellen zu wollen, da sie das Arbeitsklima im Unternehmen verbessern. Die IT-Branche umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Rollen, die neben versierten IT-Fachwissen auch verschiedene Soft Skills beanspruchen. Diese machen auch die üblichen Frauenberufe aus, wie Kommunikation und Organisation, so etwa im Projekt- und Qualitätsmanagement in der IT.
Was mitunter ein Grund der Unterrepräsentation der Frauen in der IT ist, ist der Mangel an weiblichen Vorbildern in der IT, sowie in männerdominierten Berufen generell. Es bedarf neuen weiblichen Mitarbeitern, die zukünftigen Generationen ein Vorbild sein können. Zu diesem Zweck sollen Frauen stark gemacht werden, sich auch für Berufe der typischen Männerdomäne zu bewerben. IT-Expertin Diana Knodel weiß ebenfalls, es fehlt an Vorbildern, um Frauen mit dem Gebiet in Berührung zu bringen und ihr Interesse zu wecken. Stattdessen bleibt das Klischee-behaftete Berufsbild der IT bestehen, was Frauen eher abschreckt.
Um diesem entgegenzuwirken heißt es für Frauen, selbstbewusst zu sein und Chancen zu nutzen. Anstatt sich selbst im Weg zu stehen und sich selbst in Frage zu stellen, können sie Selbstbewusstsein und Präsenz zeigen und sich nicht unterkriegen lassen, dies gilt für sämtliche männerdominierte Bereiche. Professionelle Pokerspielerin Liv Boeree ist gleicher Meinung. Sie stellt ein Beispiel einer erfolgreichen Frau und Vorbild im Männer-Business dar. Ihr Rat ist es, sich nicht einschränken zu lassen und dass man sich mit der richtigen Portion Entschlossenheit seinen Weg in der Männerbranche bahnen kann.
Die IT-Branche hat viele Möglichkeiten für Frauen zu bieten, gleichzeitig bringen Frauen eine Vielzahl an Qualitäten, die die Branche noch besser machen würden. Egal ob als Software-Entwicklerin, Programmiererin oder auch im Projektmanagement, Frauen werden in der IT gesucht. Somit gilt dieser Ausruf an alle Frauen, die gerade überlegen, sich auf eine Stelle in der IT zu bewerben: Trauen Sie sich, sich in der männerdominierten Szene durchzusetzen und bewerben Sie sich noch heute.