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In der Corona-Krise spricht derzeit jeder über die Bezahlung von systemrelevanten Fachkräften. Lautstark wird dem
Personal in der Pflegebranche, dem Einzelhandel oder im Großhandel für ihren Einsatz gedankt. Nicht weniger leise
sind die Stimmen, die endlich eine faire Bezahlung für die Branchen fordern.
Von den hohen Gehältern in der IT-Branche sind die Löhne in den systemrelevanten Berufen
weit entfernt. Das gilt auch für die Lohnsteigerung der letzten Jahre. In vielen Berufen in der IT zahlen
Unternehmen immer mehr Geld. Welche Auswirkung hat der Fachkräftemangel auf diese Entwicklung?
Diese Berufe kassieren ordentlich ab
In der IT-Branche werden längst nicht alle Berufe gleich oder ähnlich gezahlt. Weit auseinander geht die Schere bei
der Entlohnung in der IT. Je nach Qualifizierung und Bedeutung der Arbeitskraft beträgt der Unterschied zwischen
einzelnen Berufsfeldern bis zu 100 Prozent. Ein Beispiel: Webdesigner oder Programmierer verdienen im Schnitt
38.000 Euro pro Jahr. Wer als Fachkraft in der IT-Sicherheit tätig ist, verdient durchschnittlich 75.000 Euro jährlich.
Zu den bestbezahltesten Berufen der Branche zählen neben der IT-Sicherheit auch die IT-Projektbetreuung, IT-Leitung
und SAP-Beratung. Gehälter im unteren Drittel der Branche verdienen Fachkräfte, die als Support-Anwender, für die
System- und Netzadministration oder für die Datenbank-Administration tätig sind. In diesen Berufen liegt der
durchschnittliche Gehalt zwischen 42.000 Euro und 50.000 Euro.
Die Größe entscheidet
Wie in fast allen Branchen hängt die Höhe des Gehalts in der IT auch von der Betriebsgröße ab. Die Gehälter beim
börsennotierten Softwarekonzern SAP liegen deutlich
über dem Niveau kleiner Betrieb. Alle namhaften Unternehmen zahlen ihren Angestellten ein besseres Gehalt und punkten
zudem mit zusätzlichen Hilfen, etwa durch mehr Urlaubsanspruch oder der Zahlung einer vermögenswirksamen Leistung
für einen Bausparvertrag.
Die Unternehmensgröße hat erheblichen Einfluss auf das Gehalt. In Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern
können die Gehälter bis zu 50 Prozent niedriger sein als in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Bei gleicher
Arbeit verdient eine Fachkraft bis zu 30.000 Euro weniger im Jahr. Genug Geld, um damit ein neues Auto oder hochwertige
Luxusartikel zu kaufen. Angestellte in einem großen Unternehmen können sich beispielsweise schneller eine
Rolex Oyster Perpetual kaufen. Die
Oyster ist die erste wasserdichte Armbanduhr der Welt und hat den Ruf der Marke Rolex entscheidend geprägt.
Perfektion und Präzision verspricht dieses Modell, das sich bei einem Topgehalt in der IT finanzieren lässt.
Der Standort entscheidet
Verantwortlich für die immensen Gehaltsunterschiede ist der Mangel an Fachkräften. Die Digitalisierung der Welt
heizt die Nachfrage stetig an. Gleichzeitig herrscht ein Mangel an qualifiziertem Personal. Große Unternehmen
haben die finanziellen Möglichkeiten, Fachkräfte an sich zu binden. Für kleine Unternehmen wird es zunehmende
schwieriger, freie Stellen zu besetzen.
Fachkräfte zieht es zunehmend in Metropolregionen, in denen die großen Unternehmen beheimatet sind. Das
Lohnniveau hängt wesentlich auch vom Standort ab. In Frankfurt am Main sind die
Stellenangebote in der IT üppig
und werden viel besser bezahlt als in anderen Metropolen. In der Landeshauptstadt von Hessen liegt das
Lohnniveau zwanzig Prozent höher als in Hannover, Hamburg oder Köln. Ähnlich hohe Gehälter in der IT-Branche
verdienen Fachkräfte lediglich in der bayrischen Landeshauptstadt München.