IT-Organisationen gehen in Scharen mit hohen Erwartungen in die Cloud, um die Effizienz zu verbessern, die Agilität zu erhöhen und Geld zu sparen. Um dieser großen Nachfrage gerecht zu werden, bieten führende Unternehmen wie Amazon, Google, Microsoft und andere Anbieter eine breite Palette von Cloud-Produktangeboten und Dienstleistungen an.
Die Auswahl kann für IT-Organisationen, die eine Vielzahl von Benutzern und Anwendungen unterstützen müssen, entmutigend sein. Viele IT-Organisationen sehen die Möglichkeit, Kosten und Kopfschmerzen bei der Anschaffung von Hard- und Software im eigenen Rechenzentrum zu vermeiden, als primären Vorteil für den Wechsel in die Cloud. Aber die Anschaffungskosten sind nur ein kleines Stück des Puzzles. Operative und indirekte Kosteneinsparungen, die durch die Nutzung der IT-Ressourcen und des Know-hows eines Managed Cloud-Providers erzielt werden können, haben das Potenzial, die Einsparungen bei der Infrastrukturakquisition zu vernachlässigen, wenn man sich von einem selbst verwalteten lokalen Rechenzentrumsansatz entfernt.
Bei so vielen Komponenten ist es schwierig, sich ein genaues Bild von den IT-Kosten zu machen. Die Total Cost of Ownership (TCO) geht über den Vergleich der eigenständigen Infrastrukturkosten hinaus und betrachtet die Kosten für Service und Support über die Nutzungsdauer einer Lösung.
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Eine umfassende TCO-Analyse muss drei Hauptarten von Kosten beinhalten:
- Investitionskosten: Vor-Ort-Hardware und -Software
- Betriebskosten: Dienstleistungen, Support- und Wartungskosten, um die Geräte am Laufen zu halten.
- Indirekte Kosten: mögliche Ausfallzeiten und Verzögerungen bei der Markteinführung
Es gibt eine Reihe von Kompromissen, die beim Vergleich von Lösungen in Bezug auf diese drei Kostenarten zu berücksichtigen sind. Für eine Vor-Ort-Lösung beinhalten die Investitionskosten die Hardwareausstattung und die Anschaffung von Software, die zur Unterstützung des Projekts oder der Anwendung erforderlich sind. Zusätzlich wird bei der Nutzung eines neuen Rechenzentrums ein Teil des Rechenzentrumsaufbaus auf die Gesamtkosten des Projekts umgelegt. Public Cloud und gehostete Lösungen erfordern keine Investitionen, da keine Geräte gekauft werden müssen. Dies trägt dazu bei, die langfristigen Investitionen für ein neues Projekt zu minimieren und die Investitionskosten für die Errichtung einer neuen Infrastruktur im Voraus zu senken.
Beim Vergleich von Cloud Service Providern und gehosteten Lösungen mit einem lokalen Rechenzentrumsmodell muss die Entscheidung, einen bestimmten Weg einzuschlagen, mehr umfassen als nur den Infrastrukturpreis. Die Betriebskosten umfassen Aktivitäten und Aufwendungen für die Installation, Einrichtung und den Betrieb der Anwendung über den gesamten Projektlebenszyklus hinweg und können einen wesentlichen Beitrag zu den IT-Gesamtkosten leisten. Personalkosten sind in der Regel einer der größten Betriebskosten für einen selbst verwalteten, lokalen IT-Ansatz.
In Unternehmen, in denen die IT kein Unterscheidungsmerkmal für das Kerngeschäft ist, ist es oft sinnvoller, einen Teil oder den gesamten Service und Support auszulagern, um die IT-Ressourcen effizienter zu betreiben. Cloud-Services und Hosting-Provider, die Managed Services bereitstellen, können als IT-Administratoren und Netzwerkingenieure fungieren, Workloads für optimale Leistung anpassen, Support gewährleisten und die Infrastruktur verwalten oder mitverwalten. Die Nutzung von Managed Services eines Cloud Services- oder Hosting-Providers ermöglicht es IT-Organisationen, ihre Mitarbeiter für strategischere, umsatzgenerierende Projekte zu entlasten, anstatt sich auf die Betriebsinfrastruktur zu konzentrieren.
Zusätzlich zu den Investitions- und Betriebskosten wirken sich eine Reihe von indirekten Kosten auf das Unternehmen aus, wenn in der IT Ausfallzeiten auftreten oder zusätzliche Zeit benötigt wird, um die Infrastruktur zur Unterstützung einer neuen Umsatzmöglichkeit aufzurüsten. In vielen Fällen bieten Cloud Service Provider und Hoster in ihren Service Level Agreements Betriebszeitgarantien, die höher sind als bei einer selbst verwalteten On-Premise-Lösung. Ungeplante Ausfallzeiten können sich auf eine Reihe von Bereichen auswirken, darunter Arbeitsproduktivität, Umsatz, Reputation und Kundenbindung. Darüber hinaus kann die Nutzung eines Cloud-Dienstes oder Hosting-Providers es der IT-Abteilung ermöglichen, schneller mit neuen Lösungen auf den Markt zu kommen, um das Geschäftswachstum voranzutreiben oder Verkehrsspitzen zu bewältigen, die sich positiv auf den Umsatz des Unternehmens auswirken können. Einsparungen von bis zu 30 % der IT-Betriebskosten sind dabei in vielen Fällen erreichbar.
Verschiedene Lösungen für nachhaltige IT
Neben den erwähnten klassischen Cloud Services gibt es weitere Lösungen für eine nachhaltige IT. Hierzu zählen Managed Services, Workspace as a Service sowie das Refurbishing.
Bei Managed Services kann sich die physische IT-Infrastruktur in den eigenen Betriebsstätten befinden, wird jedoch von einem Drittanbieter betreut. Durch diese Spezialisierung sind neben Kostenvorteilen auch betriebliche Vorteile wie zum Beispiel ein 24/7-Monitoring gewährleistet.
Workspace as a Service, kurz WaaS, ist eine Art virtueller Desktop, der den Mitarbeitern mit dem Gerät ihrer Wahl (Desktop-Computer, Laptops, Tablets und Smartphones) von überall und jederzeit Zugriff auf ihre Büroanwendungen und Daten ermöglicht.
Letztlich bietet auch das Refurbishing zahlreiche Möglichkeiten für eine nachhaltige IT. Für den Betrieb klassischer Office- oder Internet-Anwendungen wird meist nicht die Rechenleistung der neuesten Computergeneration benötigt. Leasingrückläufer sind günstig im Erwerb und bieten auch nach der bisherigen Laufleistung von zwei bis drei Jahren noch ausreichend Leistung für die meisten Anwendungen im Büro.