Wenn von einer bundesweiten Netzabdeckung die Rede ist, drängt sich die Frage auf, weshalb der Empfang des Mobiltelefons diese nicht immer widerspiegelt. Vorrangig liegt das an den unterschiedlichen Netzen, deren Abdeckung allein aufgrund unterschiedlicher Frequenzen und verschiedener technischer Grundlagen variiert.
Wenn es nicht schnell sein muss
Das GSM-Netz, auch 2G, gilt als die zuverlässigste Variante.
Allerdings reicht die gebotene Geschwindigkeit nicht für die Ansprüche aus, die bei der Nutzung eines Smartphones gestellt werden. Außer dem normalen Telefonieren,
dem Verschicken einer SMS und dem Abrufen von E-Mails bleiben andere Facetten des Internetzugangs eher verwehrt.
Blickt man hingegen auf die Netzabdeckung bei LTE, sind Einschränkungen festzustellen. Um zum Beispiel Videodienste verwenden zu können, kommt es entscheidend
auf die Qualität des LTE-Signals an. Vor allem im ländlichen Raum bedeutet die Verfügbarkeit häufig, dass nur im Freien tatsächlich Daten ankommen. Das ist
ärgerlich, weil man in seinen eigenen vier Wänden ungern auf das Internet verzichten möchte. Umso ärgerlicher, wenn es zudem in der jeweiligen Region kein
Breitbandinternet gibt. Fällt dann die Option weg, über das Mobilfunknetz eine ausreichende Bandbreite zu erreichen, offenbart die Infrastruktur eine
ernstzunehmende Schwäche. Jedoch finden sich solche Szenarien eher in abgelegenen Landstrichen, die noch dazu ein ungünstiges Landschaftsprofil aufweisen.
Wie auf eigentlich allen Karten für die Netzabdeckung zu sehen, betrifft dies fast ausnahmslos Mittelgebirgsregionen, aber auch einige Gebiete in Norddeutschland.
Um selbst überprüfen zu können, ob man von einer fehlenden Netzabdeckung betroffen ist, beispielsweise bei einem Urlaub oder vor einem Umzug, bieten Anbieter wie
1&1 einen Netzcheck an. Dadurch ist es verhältnismäßig einfach herauszufinden, wie es um eine Netzabdeckung steht.
Guter Empfang - gar kein Empfang
Dass in Flusstälern oder anderen geographischen Einkerbungen das Handysignal verschwindet, liegt an der Natur der Sache. Stets muss ein Funkturm mit seiner begrenzten Leistung die passenden Wellen aussenden. Diese verbreiten sich nur geradlinig und werden wegen der hohen Frequenzen - anders als etwa Radiosignale auf Langwelle - nicht einfach reflektiert. Dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, bis in den letzten Winkel mit LTE-Antennen vorzudringen, werden die meisten Smartphone-Nutzer sicherlich nachvollziehen können. Mitten in bebautem Gebiet gilt das selbstverständlich nicht. Hier sind es Gebäude und weitere Faktoren, die den Empfang verhindern. Wenn dagegen zu viele Geräte gleichzeitig in einer Zelle eingewählt sind, wird das Netz überlastet. Regelmäßig kann das Phänomen bei Konzerten, Sportveranstaltungen oder ähnlichen Groß-Events beobachtet werden.
Wie geht es mit einer bundesweiten Netzabdeckung weiter?
Schneller soll alles werden - Das verspricht zumindest der angekündigte Standard 5G. Hierfür müssen aber zunächst einmal die Frequenzen festgelegt werden, bevor überhaupt eine Inbetriebnahme absehbar wird. Beim allgemeinen Ausbau dürfte sich auf dem Land ohne Einsatz von Steuergeld wenig ändern. In Stadtgebieten, die regelmäßig mit zu vielen Nutzern zu kämpfen haben, lohnt es sich dagegen eher, das Netz weiter auszubauen.
Übrigens: Gibt es keinen ersichtlichen Grund, weshalb das Signal gestört ist, kommt die Bundesnetzagentur ins Spiel. Diese prüft generell die Zuverlässigkeit der Netze und ermittelt Störquellen, weil diese häufig auch sicherheitsrelevante Kommunikation beeinträchtigen.