Klassische Sicherheitssysteme wie Brand- und Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollen oder Videoüberwachungsvorrichtungen sind in privaten wie wirtschaftlichen Kontexten nachwievor essentiell. Und auch die derzeitige geopolitische Situation in Europa, dem nahen Osten und vielen nordafrikanischen Staaten trägt nicht gerade zu einer Reduzierung des Sicherheitsbedarfs in unseren modernen Gesellschaften bei. Doch unabhängig von einer jeweiligen konkreten Sicherheitslage, kommen in einer vernetzten, globalen Welt diese klassischen Systeme selbst nicht mehr ohne Vernetzung aus. Welche Entwicklungen und Trends hier besonders relevant sind, möchte der Artikel kurz vorstellen.
Die Vernetzung der (Welt-) Bevölkerung hat immense Auswirkungen auf die moderne Sicher-heitstechnik. In dieser Hinsicht ist nicht so sehr derjenige Aspekt der Globalisierung angesprochen, der die Konvergenz von Werten, Normen, Deutungsmustern, Grundrechten, anderen Standards und Lebensstilen anbelangt. Vielmehr steht hier die Vernetzung durch das Internet im Vordergrund, die häufig auch schlicht als Digitalisierung bezeichnet wird. Letztere nämlich, hat eine massive weltweite Beschleunigung des Datenaustauschs bewirkt. Dies mag in mancherlei wirtschaftlicher Hinsicht wohl durchaus fördernd sein, weil zum Beispiel Produktionsprozesse beschleunigt werden, doch Risiken sind dabei ebenfalls entstanden. Es sind dies Risiken, die, weil es ja schließlich um sensible Daten geht, vor allem den Datenschutz betreffen. Leicht zu „erbeutende Daten“ können etwa dazu führen, dass Unternehmen oder selbst Privatpersonen durchsichtig und vulnerabel werden. Wer einen Hackerangriff zu spät erkennt, der läuft Gefahr wirtschaftlich wie persönlich ruiniert zu werden. Die Vulnerabilität ist dabei ferner besonders hoch, weil etwa Unternehmen in sich schon sehr eng vernetzt sind. Durch den Eingriff in einen Bereich, können alle anderen Bereiche ebenfalls lahmgelegt bzw. infiltriert werden.
Digitale Technologien wie Social Media und Cloud Computing verändern die Unternehmen in aller Welt nachhaltig. Big Data und Industrie 4.0 lassen grüßen. Das Personal wird heute zunehmend online rekrutiert, Kundenanfragen über soziale Netzwerke respondiert und Mitarbeiter via Whatsapp und Co. stets „in der Leitung“ gehalten. Soziologen sprechen in diesem Kontext auch oft von der Entgrenzung der Arbeit, die, anders als noch vor 20 Jahren, mittlerweile und nicht zuletzt aufgrund der rasanten Entwicklung des Internets, in alle Lebensbereiche des modernen Menschen Eingang gefunden hat und diese dominiert. Wie schnell die Digitalisierung um sich greift, zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass rund 44% der deutschen Unternehmen heute Social Media nutzen; 2010 waren es noch um die Hälfte weniger. Dabei gibt es natürlich branchenspezifische Unterschiede, auf welche hier nicht weiter eingegangen werden soll. Feststeht nur: Will man am Markt erfolgreich sein, kann man sich der Digitalisierung nicht wirklich entziehen; zugleich muss man sicherheitstechnisch enorm und zügig nachrüsten.
In diesem Zuge gewinnen sogenannte IP (Internet Protokoll) basierte Systeme immer mehr an Bedeutung. So können Safety- und Security-Systeme sehr eng miteinander verkoppelt werden. Beispielsweise lassen sich damit im Falle eines Feuerallarms gleichzeitig auch Bilder des vom Brand betroffenen Bereichs anzeigen oder bei Zutrittskontrollen die Anzahl der Personen. Die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht sich hierdurch ungemein. IP-Kameras vereinigen Videoaufnahmen in HD Qualität mit integrierten Analysewerkzeugen, die es etwa möglich machen bei bestimmten gegebenen Umständen eine Situation zu deuten und sofort entsprechende Meldungen an eine Notruf- bzw. Servicestelle herauszugeben. Auf diese Weise können etwa Raubüberfälle in Echtzeit erkannt und rechtzeitig gestoppt werden. Um die mit der Internetübertragung (Cyberattacken, Hackerangriffe) verbundenen Unsicherheiten auszumanövrieren, bieten einige Sicherheitsfirmen mittlerweile zudem auch IP basierte Datenübertragung via A-DSL und S-DSl an. Hierdurch bleibt die Sicherheitstechnologie weiterhin hochvernetzt, allein mit dem Vorteil, dass dann keine Internetverbindung mehr nötig und das Risiko eines Angriffs von außen minimiert ist. Wie dies im Einzelnen funktioniert, können Sie zum Beispiel bei diesem Anbieter nachvollziehen.
Auf lange Sicht hin müssen Unternehmen selbstverständlich jeder Zeit auf der Hut sein und permanente Anpassungsleistungen erbringen. Denn die kriminellen Netzwerke sind meistens leider schneller als die ihnen entgegenstehenden Sicherheitssysteme- und maßnahmen, und es wäre wohl zu leicht gesagt, dass das künftige Ziel deshalb darin liegen müsse, jenes Verhältnis einfach umzukehren. Schließlich ist die Sicherheit eines global vernetzten Unternehmens ein hoch komplexes Thema, bei dem unterschiedliche Teilsysteme der Gesellschaft, wie Recht, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, eng miteinander zusammenarbeiten müssen. Wie gut oder schlecht dies gelingt und welche neuen Herausforderungen auf uns zukommen, das wird uns natürlich nur die Zukunft allein zeigen können. Jedoch sollte uns diese Tatsache zugleich nicht daran hindern, die Augen stets offen zu halten und uns, ganz im Sinne Kants, immer unserer Vernunftfähigkeit zu bedienen.