Die digitale Transformation ist in vollem Gange und Unternehmen müssen Wege finden eine
effektive digitale Infrastruktur aufzubauen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die digitale Transformation sorgt dafür, dass nicht nur einzelne Prozesse, sondern die
gesamte Struktur, die Organisation und die Denkweise verändert werden. Gleichzeitig
eröffnet die Digitalisierung der Wirtschaft auch völlig neue Möglichkeiten.
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Digitalisierung als Prozess verstehen
Schon immer haben neue Technologien die Wirtschaft maßgeblich beeinflusst und verändert.
Die Digitalisierung stellt jedoch jede vorangegangene Entwicklung in den Schatten, sei
es in Bezug auf die rasante Verbreitung, also auch auf die Auswirkungen welche sich
daraus ergeben. Der Einsatz von Informationstechnologie ist schon seit mehr als 50 Jahren
fester Bestandteil im Unternehmensalltag, die heutige Technik ist jedoch kaum noch mit
den rudimentären Anfängen vergleichbar. Die Digitalisierung ist dabei keine einmalige
Maßnahme, wie etwa das Ersetzen von Schreibmaschinen durch Computer, sondern vielmehr
ein Prozess, der fortlaufenden Veränderungen unterworfen ist. Somit kann eine
Digitalisierung von Unternehmensprozessen und Abläufen nicht von einem Tag auf den
anderen umgesetzt werden, vielmehr müssen Unternehmen entscheiden, welche Technologien
ihnen auf dem Weg in die Wirtschaft 4.0 am meisten nutzen.
Alleine durch digitale Technik werden Unternehmen nicht zwangsläufig effizienter. Vielmehr
kommt es darauf an, welche Technologien zum Einsatz kommen und wie sie genutzt werden. Die
Technik ist prinzipiell nur eine Unterstützung, letztlich muss sich das gesamte Denken und
die Unternehmensstrategie an die veränderten Umstände anpassen. Der zentrale Kern der
Digitalisierung ist letztlich nicht das digitalisieren möglichst vieler Prozesse, sondern
die Prozessoptimierung. Dabei orientiert sich die Prozessoptimierung in erster Linie an den
Bedürfnissen des Unternehmens und erst in zweiter Linie an den technischen Möglichkeiten.
Dies kann anhand eines Beispiels verdeutlicht werden.
Technik nutzen und nicht nur einsetzen
Telematik-Prozesse sind ein entscheidender Faktor für die Optimierung von Warenverkehren.
Mit entsprechenden Technologien können Speditionen aber auch Unternehmen mit ihren
Fahrzeugflotten stark profitieren und Prozesse verschlanken. Mit passenden Lösungen
lassen sich auch die Kosten reduzieren und allgemein werden die Abläufe transparenter.
Die Ausstattung von Fahrzeugen mit entsprechender Technik ist dabei weniger kompliziert
als man annehmen mag. Als Beispiel kann hier etwa ein digitaler Tachograph erwähnt werden.
Dieser wird mittels Software auf einem Smartphone oder einem Tablet installiert und ersetzt
so einen herkömmlichen Tachographen. Daraus ergeben sich zahlreiche Vorteile. Da alle Daten
automatisch in der Cloud gespeichert werden, können Fahrzeuge etwa von überall aus geortet
werden. Auch die Fahrerkarte lässt sich
ortsunabhängig auslesen. Ort, Tachograph-Status und Lenkzeit werden mit einer solchen
Software zuverlässig und in Echtzeit aufgezeichnet und zentral gespeichert.
Wenn ein Unternehmen nun alle seine Fahrzeuge mit entsprechender Technik ausstattet und
weiterhin nichts ändert, wird sich kaum eine Verbesserung der bisherigen Prozesse einstellen.
Vielmehr müssen die so gewonnenen zentral gespeicherten Daten optimal genutzt werden, zuerst
einmal also einer Analyse unterzogen werden. Die Ergebnisse dieser Analyse können dann genutzt
werden, um bestehende Abläufe zu verändern.
Geschäftsmodelle werden flexibler
In den kommenden Jahren wird die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur digitalen Transformation
eine der zentralen Faktoren für Unternehmen bleiben. Viele Geschäftsmodelle werden diesen Wandel
nicht überstehen, dafür werden sich neue Geschäftsmodelle entwickeln. Allgemein wird es zunehmend
schneller werden, sei es in Bezug auf Produktzyklen, Auswertung von Daten oder dem Reagieren auf
Veränderungen. Die Zeiten in denen ein Geschäftsmodell sicher für die nächsten 10 oder 20 Jahre
war sind längst vorbei. Wie bereits beschrieben, ist die Digitalisierung nicht eine einmalige Sache,
sondern ein Prozess der sich den Entwicklungen anpassen muss.
Auch das Verbraucherverhalten ändert sich
Weiterhin verändert die Digitalisierung nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Ansprüche
und Bedürfnisse der Verbraucher.
Die Möglichkeit per Smartphone oder Tablet jederzeit und ortsunabhängig einzukaufen möchten moderne
Verbraucher zunehmend weniger missen. Auch tritt ein Gewöhnungseffekt ein, sodass diese Optionen für
die junge Generation heute praktisch schon Normalität geworden sind. Auch die Möglichkeit einer
kostenlosen Lieferung der jeweiligen Produkte, im besten Fall noch innerhalb von 24 Stunden ist zu
verlockend, als dass Verbraucher sich von dieser Möglichkeit abwenden. Zunehmend werden solche Aspekte
auch über Erfolg und Misserfolg von Unternehmen entscheiden, denn wenn man entsprechende Optionen seinen
Kunden nicht zur Verfügung stellt, ist das Risiko groß, dass sie zu einem Mitbewerber abwandern.
Jede Transformation und jede umfangreiche Skalierung,
hat in der Regel einen Anfang und ein Ende. Wann aber ein Ende der digitalen Transformation erreicht wird,
kann heute nicht vorhergesehen werden. Man kann jedoch davon ausgehen, dass es noch einige Zeit dauern wird,
bis alle Unternehmen sie notwendigen Schritte umgesetzt haben. Für eine erfolgreiche Umsetzung des digitalen
Wandels ist vor allem eine gute Führung, Experten mit digitalen Kompetenzen sowie eine präzise Kommunikation
erforderlich. Jedes Unternehmen muss dabei eine eigene Strategie entwickeln, wie die Prozesse und Abläufe
durch Unterstützung modernster Technik optimiert werden können. Eine universelle Anleitung gibt es nicht.