Die digitale Transformation der Wirtschaft und Verwaltung in Deutschland ist bereits seit einigen Jahren im Gange. Kein Wunder also, dass Software-Entwickler, Programmierer, Cyber-Security-Experten und andere IT-Profis überall händeringend gesucht werden. Aufgrund des branchenübergreifenden Fachkräftemangels fehlen an vielen Stellen die richtigen Leute, wodurch sich gerade für Neu- aber auch Quereinsteiger teilweise sehr gute Karrierechancen bieten. Welcher Weg in den IT-Bereich am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Oft, jedoch nicht immer, wird ein Studium vorausgesetzt. Wer bereits als IT-Fachkraft Erfahrung sammeln konnte, hat außerdem unterschiedliche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung.
Qualifizierte und spezialisierte IT-Fachkräfte sind gefragt
Der IT-Bereich gehört zu den Branchen, die seit vielen Jahren stetig wachsen. Dies liegt einerseits an dem immer größer werdenden Markt für Unternehmen, die sich auf Computer- und Softwareprodukte spezialisieren. Zum anderen wächst aber auch der Bedarf in Betrieben aus ganz verschiedenen Branchen, da digitale Anwendungen und Systeme mittlerweile überall zum Status Quo gehören. Laut einer Studie von Bitkom, dem Verband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, fehlten im Jahr 2022 bereits rund 137.000 IT-Experten. Der Fachkräftemangel ist zwar strukturell bedingt, wird aber durch aktuelle Krisen noch verstärkt. Zu den am meisten ausgeschriebenen Stellen gehören Software- und Web-Entwickler sowie Personen, die sich auf den IT-Service spezialisiert haben.
Wege in die IT-Branche
Da die IT-Branche ganz unterschiedliche Berufsfelder umfasst, weisen auch die Karrierewege eine große Vielfalt auf. Das trifft ganz besonders auch auf das breitgefächerte Angebot an Studienfächern zu. Doch selbst über die Ausbildung und den Quereinstieg lässt sich ein passender Beruf finden.
Einstieg über das Studium
Das Studium ist in vielen Fällen noch immer der klassische Weg in die IT-Berufsfelder. Doch die Auswahl ist mittlerweile sehr groß und zu Anfang unübersichtlich. Neben den etablierten Studiengängen wie Informatik und IT-Sicherheit sind im Verlauf der zunehmenden Digitalisierung viele weitere spezialisierte Angebote hinzugekommen. Zu den neueren und ebenfalls beliebten Fachrichtungen zählen Game-Entwicklung, Digital-Engineering und Software-Design im Bereich Mobile-Computing. Oft sind diese jedoch nur im Rahmen eines aufbauenden Master-Studiengangs im Anschluss an das Grundstudium zugänglich. Die zu vergebenden Plätze sind außerdem sehr begehrt und schnell vergeben. Allerdings gibt es auch für Bewerber, ohne ideale Ausgangslage die Chance, trotz Zulassungsbeschränkung zu studieren. Der größte Vorteil des Studiums ist die Flexibilität, da eine Spezialisierung oft erst im Master-Studium erfolgt.
Erst Ausbildung, dann Studium oder beides zusammen
Eine Alternative zum normalen IT-Studium ist der Einstieg über eine Ausbildung. Dabei gibt es wiederum zwei Varianten. Erstens die duale Ausbildung zum Fachinformatiker oder Systemelektroniker mit einem begleitenden Studium und zweitens ein Studium an eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung anzuhängen. Das duale Modell hat spezielle Vorzüge. So ist es oft möglich, im Vorfeld per Praktikum in einen Bereich reinzuschnuppern. Außerdem besteht nach abgeschlossener Ausbildung die Chance, vom ausbildenden Unternehmen übernommen zu werden. Ein klarer Nachteil ist hingegen die überproportional hohe Arbeitsbelastung. Ein weiteres Problem ist die frühe Festlegung auf einen spezifischen Arbeitsbereich.
Auch Quereinsteiger haben Chancen
Abseits des typischen Informatikers mischen auch immer mehr Quereinsteiger in der Branche mit. Das liegt vor allem am Fachkräftemangel, doch manche Unternehmen schätzen zudem andere Perspektiven auf die Herausforderungen im IT-Alltag. Eine Grundvoraussetzung ist allerdings die zusätzliche Qualifikation über Schulungen oder Weiterbildungsmaßnahmen. Da Quereinsteiger weniger Praxiserfahrung haben als ausgebildete oder studierte ITler landen diese meistens nicht direkt im Wunschjob, weil sie je nach Bedarf dort eingesetzt werden, wo Stellen zu besetzen sind.
Weiterbildungsmaßnahmen steigern den eigenen Marktwert
Die IT-Welt verändert sich überaus schnell. Was gestern noch neuster Standard war, ist bald darauf schon veraltet. Wer in dieser Branche Karriere machen möchte, muss deshalb immer auf dem Laufenden bleiben. Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen gehören daher zum Berufsbild jedes ITlers. Viele Kurse und Seminare vertiefen bereits erarbeitetes Wissen oder machen Informatiker mit den neusten Trends vertraut. Darüber hinaus lohnen sich aber auch Angebote, die ganz neue Kompetenzen herausbilden. So erweitern immer mehr berufstätige ITler ihre Kenntnisse um betriebswirtschaftliches Wissen oder setzen sich zusätzlich mit Design auseinander. Ein Grund dafür ist die kleinteilige Untergliederung in viele Spezialgebiete. Viele Unternehmen unterstützen die berufsbegleitende Weiterbildung und bieten sogar hauseigene Kurse und Seminare an.
Attraktiven Karrierepfade in der IT-Branche
Noch immer haftet der Branche der Ruf an, sich nur mit klassischen Informatikertätigkeiten wie dem Programmieren und der Systemadministration zu befassen. Dabei war die Auswahl an Spezialisierungen und teils völlig unterschiedlichen Tätigkeiten im IT-Bereich noch nie so groß wie heutzutage. Folgende IT-Berufe sind besonders beliebt:
- Cyber-Security-Experte: Hackerangriffe, DDoS-Angriffe und Datendiebstahl sind längst keine spektakulären Ausnahmen mehr, sondern Alltag. Nach aktuellen Erhebungen hat in Deutschland bereits jedes zweite Unternehmen mit Attacken aus dem Internet zu kämpfen gehabt. Die wachsende Bedrohung ruft selbstverständlich auch Sicherheitsexperten auf den Plan. Ein Beruf im Bereich Cyber-Security birgt daher gute Karrierechancen.
- IT-Berater: Die digitale Transformation im Unternehmen erfordert viel Know-how. Bei der Planung und Implementierung von digitalen Modernisierungsmaßnahmen ziehen viele Betriebe deshalb einen IT-Berater zurate. Neben fundierten IT-Kenntnissen verfügen diese auch über betriebswirtschaftliches Wissen.
- SEO-Spezialist: Das World Wide Web ist hart umkämpft, wenn es um den Traffic von Usern geht. SEO-Maßnahmen helfen kommerziellen Anbietern dabei, sich mit ihrer Website gute Plätze im Suchmaschinenranking zu sichern. Die Tätigkeit entsprechender Experten ist sehr komplex und vielseitig.