Der Mangel an Fachkräfte im IT-Sektor hat nicht nur Nachteile. Gerade
Personen mit Ausbildung und praktischer Erfahrung in dem Bereich profitieren
von der Situation, denn es gibt eine enorme Auswahl an potenziellen Arbeitsplätzen.
Das macht auch einen Wechsel der aktuellen Anstellung interessant, vor allem
dann, wenn es darum geht, ein besseres Einkommen zu erzielen. Unter welchen
Umständen rentiert sich ein Wechsel des Arbeitsplatzes wirklich?
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Mehr Verdienst durch einen Arbeitsplatzwechsel – so sieht
die Realität aus
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Gehalt beeinflussen. In erster
Linie hängt es von der Ausbildung und der Erfahrung ab, welche Sprünge beim
Gehalt möglich sind. Ein
Entwickler für digitale Medien verdient so brutto zwischen 2.500 und
4.500 Euro im Monat. Wer hingegen einen Master in der
Anwendungsentwicklung für ERP-Plattformen besitzt, kann zwischen 3.950
und 5.500 Euro verdienen.
Der zweite Punkt ist der Ort des Arbeitsplatzes. Die
durchschnittlichen Gehälter in Deutschland sind stark von der Region
abhängig. Gerade im IT-Sektor zeigt sich, dass es regionale Schwerpunkte
mit deutlich höheren Gehältern gibt. An der Spitze befinden sich so Hamburg,
Baden-Württemberg und auch Berlin sowie Städte wie München oder Köln. Im
Extremfall ist durch einen Ortswechsel so ein Sprung von 3.400 Euro auf
5.500 Euro brutto im Monat möglich.
Das eigene Nettogehalt kalkulieren: Ein wichtiger Schritt
bei der Verdienstanalyse
Gehälter sind immer in brutto angegeben. Wer genau kalkulieren will,
wie hoch das Nettogehalt bei einem bestimmten Bruttoverdienst ist, sollte
den
Brutto Netto Rechner von Smartsteuer nutzen. Ein solcher Rechner ist
wichtig, da viele individuelle Faktoren einen Einfluss auf den tatsächlichen
Nettoverdienst haben. Dazu zählen vor allem die Steuerklasse, die Abgaben
zu den Sozialversicherungen und der Familienstatus.
Ein solcher Rechner zeigt oftmals auf, dass ein höheres Bruttogehalt
deutlich weniger Auswirkungen auf den Nettoverdienst hat, als viele annehmen.
Dafür verantwortlich sind unter anderem der Sprung in der Einkommensteuertabelle
sowie wegfallende Freibeträge. Wer beispielsweise ledig ist und in Mecklenburg-Vorpommern
ein Bruttogehalt von 2.500 Euro monatlich bezieht, hat einen Nettoverdienst
von rund 1.765 Euro. Bei einem Umzug nach Baden-Württemberg und einem monatlichen
Bruttoeinkommen von 2.900 Euro steigt der Nettolohn auf 1.971 Euro und damit
nur um etwa 200 Euro.
Sekundäre Kosten berücksichtigen – diese Faktoren beeinflussen
das Einkommen
Auf der Suche nach einem besser bezahlten Job vergessen viele IT-Fachkräfte
die Auswirkungen der Lebenskosten auf das frei verfügbare Einkommen. Hier
gilt es, genau hinzuschauen. Im schlimmsten Fall sorgen diese sekundären
Kosten dafür, dass nach einem Jobwechsel weniger Geld zur Verfügung steht.
In erster Linie sind die Mietkosten am Arbeitsplatz ausschlaggebend.
Hier zeigen sich enorme Unterschiede innerhalb der Republik. Am unteren
Ende liegen so Städte wie Chemnitz, wo der Quadratmeter Wohnraum im Schnitt
6,60 Euro Miete kostet. An der Spitze liegen hingegen Städte wie München,
wo im Schnitt 22 Euro pro Quadratmeter Miete gezahlt werden müssen. Bei
einer Wohnung mit einer Größe von 85 Quadratmetern sind dies durchschnittlich
561 Euro Miete in Chemnitz, während eine vergleichbare Wohnung in München
1.870 Euro pro Monat kostet.
Eventuell ist ein Jobwechsel auch mit einem deutlich längeren Arbeitsweg
verbunden. Ein
Rechner für Pendelkosten bringt zutage, welche Auswirkungen auf das
monatliche Einkommen die gestiegenen Treibstoffkosten haben. Gerade bei
den inzwischen hohen Preisen für Benzin und Diesel kommen hier schnell hohe
Zusatzkosten pro Monat zusammen, die das höhere Gehalt auffressen. Es gilt
also, bei der Wahl eines Arbeitsplatzes mit besserem Gehalt, zahlreiche
Faktoren zu beachten.