Die Einführung eines neuen ERP-Systems ist immer eine anspruchsvolle
Aufgabe, die einer sorgfältigen Planung bedarf. Ist die Entscheidung erst
einmal gefallen, sind die Erwartungen an das System meist sehr hoch. Man
erhofft sich spürbare Verbesserungen im Tagesgeschäft und bei den betrieblichen
Kennzahlen.
© unsplash.com @altumcode
Allerdings ist es nicht immer einfach, die Leistungsfähigkeit und den
Erfolg des eigenen ERP-Systems zu beurteilen. Deshalb stellen wir Ihnen
in diesem Artikel die Key Performance Indicators (KPIs) vor, die Ihnen helfen
können, den Erfolg und die Effizienz Ihres ERP-Systems zu beurteilen.
Was ist eine ERP-Software und warum ist diese so wichtig?
Ein ERP-System dient der Integration und Automatisierung sämtlicher Geschäftsprozesse,
von der Beschaffung über die Produktion bis hin zum Vertrieb und zur Finanzverwaltung.
Der Kerngedanke dahinter ist die Zentralisierung von Daten, wodurch eine
einheitliche Datenbasis für alle Unternehmensbereiche geschaffen wird. Dies
ermöglicht eine verbesserte Datenkonsistenz, Effizienzsteigerung und Entscheidungsfindung,
da Informationen in Echtzeit abrufbar sind und Geschäftsprozesse nahtlos
miteinander verknüpft werden.
Die Relevanz von ERP-Software liegt somit nicht nur in der Optimierung
von Arbeitsabläufen und der Steigerung der Produktivität, sondern auch in
der Fähigkeit, schnell auf Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren zu
können, was letztlich zu einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil führt, so
Hilmar Brodner von ERP-Software Hersteller
SYNERPY.
KPIs, die den Erfolg eines ERP-Systems messen können
Während der Planungs- und Implementierungsphase eines ERP-Systems liegt
der Schwerpunkt darauf, den Übergang für alle Beteiligten so reibungslos
wie möglich zu gestalten. Die Implementierung eines solchen Systems erfordert
einen erheblichen Einsatz an Ressourcen, Zeit und Geduld.
Nachdem das ERP-System in Betrieb genommen wurde, gilt es zu bewerten,
ob sich der Aufwand und die investierten Ressourcen gelohnt haben. Wie kann
der Erfolg gemessen werden? Die Bewertung des Erfolgs Ihres ERP-Systems
kann durch die Analyse der folgenden Key Performance Indicators (KPIs) erfolgen.
Die Kundenzufriedenheit
Kundenzufriedenheit ist einer der wichtigsten Indikatoren für den Erfolg
eines Unternehmens. Ohne zufriedene Kunden ist der Fortbestand eines Unternehmens
gefährdet. Ein leistungsfähiges ERP-System kann entscheidend dazu beitragen,
die Kundenbeziehungen zu verbessern und den Kundenservice zu stärken.
KPIs, die sich direkt auf die Kundenbeziehung beziehen, sind daher besonders
wertvoll für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit Ihres ERP-Systems. Wichtige
KPIs sind hier beispielsweise die Kundenbindung oder die Verkürzung der
Reaktions- und Antwortzeiten auf Kundenanfragen.
Die Echtzeitdaten
Ein modernes ERP-System liefert Echtzeitdaten, die einen umfassenden
Einblick in die internen Prozesse ermöglichen. Es ist sinnvoll, diese Echtzeitdaten
insbesondere für kritische Prozessschritte zu nutzen, z.B. durch den Einsatz
von Dashboards, um anhand der Daten Fehler oder Störungen in der Produktion
vorhersagen zu können. so Hilmar Brodner vom
Open-Source-ERP-Hersteller
SYNERPY.
Die internen Kosten
In der Regel führt man ein ERP-System ein, um den internen Aufwand und
die Kapazitäten im internen IT-Bereich zu verringern. Wenn man die richtige
Kombination aus Hardware, Cloud und Software wählt, lässt sich dieses Ziel
auch erreichen, ohne dass man die Performance etc. einschränken muss.
Umsatz & Gewinn
Ein Unternehmen muss Umsatz generieren, um zu wachsen. Wenn nach der
Einführung eines ERP-Systems eine signifikante Umsatzsteigerung festgestellt
wird, die nicht auf andere Faktoren zurückzuführen ist, kann davon ausgegangen
werden, dass sich die Investition in das System gelohnt hat.
Um dies festzustellen, können bestimmte Kennzahlen näher betrachtet werden.
Beispielsweise können ein erhöhter Deckungsbeitrag durch verkürzte Durchlaufzeiten
oder Kosteneinsparungen durch eine optimierte Lagerhaltung, die durch das
ERP-System ermöglicht werden, auf eine effiziente Leistung des Systems hinweisen
und somit den Wert der Anschaffung bestätigen.
Die Arbeitsbelastung
Neben der Kundenzufriedenheit ist die Mitarbeiterzufriedenheit ein sehr
wichtiger Indikator. Sind die Mitarbeiter ständig überlastet, wirkt sich
dies negativ auf ihre Zufriedenheit aus. Durch den Einsatz eines ERP-Systems
kann die Arbeitsbelastung erheblich reduziert werden. Ihr System kann z.B.
bei der Beurteilung der Produktionskapazität hilfreiche Anhaltspunkte liefern.
Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, welche Prozesse effizienter und
optimierter durchgeführt werden können. Die Automatisierung von Prozessen
kann dazu beitragen, die Mitarbeiter zu entlasten und ihre Zufriedenheit
zu erhöhen.
Die Termintreue
Eine weitere wichtige Kennzahl bei der Einführung eines ERP-Systems kann
die Termintreue darstellen. Mithilfe des Systems kann man beobachten, ob
das System dabei hilft, die Ziele besser zu erreichen und wie sich die Termintreue
seit der Einführung auf Ihre Kundenzufriedenheit ausgewirkt hat.
Die Lagerumschlagshäufigkeit
Ein sinnvoller Indikator für viele Verkäufe in einer vordefinierten Zeit
stellt der Lagerumschlag dar, denn die Lagerumschlagshäufigkeit und die
Lageroptimierung gehen Hand in Hand und sind auch bedeutsame Erfolgsfaktoren.
Ein gutes ERP-System kann einen guten Überblick über die Prozesse & Zahlen
verschaffen. Daraus lässt sich ablesen, ob es Verbesserungen gab oder wie
man Verbesserungen in der Zukunft erzielen kann.
Fazit
Dass ERP-Software ein Muss für jedes mittelständische Unternehmen ist,
steht außer Frage. Nach der Lektüre des Artikels weiß man aber auch, woran
man den Erfolg einer ERP-Implementierung messen kann, denn die Rentabilität
von ERP-Software lässt sich anhand von Kennzahlen recht genau messen. Steigende
Kundenzufriedenheit, steigende Umsätze und sinkender Arbeitsaufwand sind
positive Indikatoren dafür, dass sich die Einführung der ERP-Software gelohnt
hat.